Interview mit Niels Jung, Gründer von DualHome

Donnerstag, 28. Februar 2019

In einer anderen Stadt studieren. Für viele Studenten ist das ein Traum, für die anderen jedoch ein Muss. Unabhängig vom Traum oder Muss, die meisten Studenten werden mit der Herausforderung der Wohnungssuche konfrontiert. Auch unser Interviewpartner Niels Jung, der Gründer von DualHome, stand vor dieser Herausforderung. Doch schon früh hatte er die Vision einer Immobilienplattform für Studenten, die regelmäßig ihren Wohnort wechseln müssen.
Wie diese Vision schrittweise zur Realität wurde, erklärt er uns in einem Interview.

Niels, was hast es mit dem Namen ‚DualHome‘ auf sich?

Das Wort „DUAL“ ist natürlich an das duale Studium angelehnt. Viele Studierende sind in den Theorie- und Praxisphasen an unterschiedlichen Orten und haben daher nicht nur ein Zuhause, sondern zwei.

Wie kam dir die Idee für DualHome und was wolltest du damit erreichen?

Die Idee für DualHome entstand 2014. Als ich anfing an der DHBW zu studieren bemerkte ich das Problem der Wohnungssuche bereits mit dem ersten Phasenwechsel. Die Theorie wurde in Ravensburg gelehrt während ich meine Praxisphase zu dieser Zeit in Erlangen verbracht habe. Da es sehr stressig ist zwei Wohnungen zu mieten und immer für drei Monate einen Untermieter zu finden, oder sich immer nur drei Monate lang etwas zur Untermiete zu suchen, habe ich nach einem Tauschpartner gesucht, der ebenfalls zwischen diesen beiden Standorten pendeln muss. Ich dachte mir, dass ich bestimmt nicht der einzige mit diesem Problem bin und es mehreren Leuten so gehen muss, also entschied ich, dass eine Plattform hermuss, mit dem Ziel die Leute so zu matchen, dass sie ihre Wohnungen tauschen können.

Mit wie vielen Leuten startete das Projekt?

Zu Beginn, also im 2. Semester, habe ich allein damit angefangen. Später im 5. und 6. Semester wurde es dann zu einem Studienprojekt an dem noch ein Kommilitone von mir mitarbeitete.

Was waren eure entscheidenden Schritte von deiner Idee, bis zum heutigen Stand?

2014 hatte ich die Idee für die Tauschpartnervermittlung. Ein Jahr später erschien dann auch schon die erste Version der Plattform. So richtig los ging es Ende 2016 / Anfang 2017, als wir DualHome ein komplettes Redesign verpasst haben. An einigen Stellen wurde weiterentwickelt bis der große ‚Go-live‘ kam. Anschließend haben wir eine ganze Menge Feedback bekommen und angefangen die Plattform noch bekannter zu machen. Denn die Vermittlung wird natürlich immer besser umso mehr duale Studenten sie nutzen. Je mehr Standorte also involviert sind, desto nützlicher ist es für die User. Darum sind wir jetzt gerade mitten im Rollout an den verschiedenen Standorten der DHBW.

Was war aus deiner Sicht der größte Durchbruch für DualHome in den letzten Jahren?

Der größte Durchbruch war ganz klar Anfang 2017, als der aller erste Tauschpartner über unsere Website vermittelt wurde. Die beiden konnten über das komplette Studium hinweg ihre Wohnungen tauschen.

Nun gibt es ja auf dem Markt bereits eine Menge Immobilienplattformen. Was macht DualHome deiner Meinung nach im Gegensatz zu den herkömmlichen Plattformen besonders, bzw. wie hebt sich DualHome von der Masse ab?

Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass der Fokus ganz klar auf der Problematik des Drei-Monats-Wechsels liegt. Somit stehen bei den Inseraten zum Mieten und Vermieten Objekte zur Zwischenmiete im Vordergrund. Zwar gibt es auch Plattformen, die hier ähnlich arbeiten, jedoch verwenden wir eine Matchlogik, die extra für das Modell des dualen Studiums entwickelt wurde.

Und was kostet es den Benutzer, wenn er eure Plattform nutzen möchte?

Die Benutzung unserer Website ist für den Nutzer kostenlos. Er kann also gratis Inserate einstellen oder nach Inseraten suchen.

Was waren deine Beweggründe das Projekt auch nach dem Abschluss deines Studiums weiterhin anzubieten, zu betreuen und es aktiv mitzugestalten?

In der Vergangenheit gab es immer mal wieder gute Ideen in Form von studentischen Projekten, die versucht haben das Immobilienproblem zu lösen, denn das Wohnungsthema während des Phasenwechsels ist riesig und betrifft daher auch viele. Man kann jedoch beobachten, dass die Studenten die Projekte nach Abschluss des Studiums meist sehr schnell aufgeben. Um das bei DualHome zu vermeiden, haben wir schon sehr früh mit dem Standort Ravensburg diese Semesterprojekt-Struktur geschaffen. So arbeiten sowohl Alumnis, als auch Studenten des 5. und 6. Semesters fortwährend an dem Projekt um ein nachhaltiges Bestehen zu sichern.

Wie siehst du den momentanen Stand von DualHome und wo siehst du euch in fünf Jahren?

Aktuell führen wir DualHome an allen DHBW Standorten ein. Unsere Vision ist es die größte und beste Unterstützung bei der Wohnungssuche für duale Studenten zu sein.

Wir möchten uns bei Dir Niels herzlich für das offene Gespräch bedanken und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg.